Doppel D - Diabetes und Depression

Veröffentlicht am 15. Juli 2022 um 09:55

Der Titel klingt zwar etwas zweideutig, führt mich aber gleich zu einem ernsten Thema. Aber zuerst einmal hoffe ich, Ihr hattet eine schöne Zeit! Es scheint ja so zu sein, dass so langsam der Frühling ausbricht und damit einhergehend auch die die dementsprechend die gleichnamigen Gefühle. Selbst ich merke wie langsam die Lebensgeister in mir geweckt werden. Lass uns einfach hoffen, dass der Winter sich auch wirklich geschlagen gibt.

Aus aktuellem Anlass komme ich heute mal zu einem Thema, mit dem ich schon seit meinem 30. Lebensjahr zu kämpfen habe. Es handelt sich dabei um zwei meiner chronischen Krankheiten, die sich leider negativ zueinander entwickeln.

Ich hatte diese Woche meine vierteljährliche Diabetesuntersuchung. Am Montag die Blutabnahme und am Donnerstag dann die eigentliche Untersuchung. An diesem Tag bekam ich dann auch die schlechte Nachricht, dass mein Langzeitwert sich auf 10,4 verschlechtert hat. Das heißt im groben gesagt, dass, wenn sich die Werte nicht langsam wieder nach unten entwickeln, es mittelfristig negative Folgen für meine Sehkraft und meine Nieren haben kann. Genau da liegt jetzt dann auch mein Problem. Aufgrund meiner Depression und den schweren Episoden, die ich zwischenzeitlich immer mal wieder habe und auch weiterhin haben werde, fällt es mir unheimlich schwer, um nicht zu sagen es ist fast unmöglich, mich zu disziplinieren und vernünftig zu ernähren. Wie soll ich mich da mit meinen Werten verbessern? Wenn ich in einer schweren depressiven Phase bin ist es mir schlichtweg egal was ich esse und ob ich mir dafür Insulin spritze. Man kann es dann schon einen schleichenden Selbstmord nennen.

Hinzu kommt, dass ich vor etwas mehr als 2 Jahre eine starke Unterzuckerung hatte. Damals hatte ich übrigens einen optimalen Langzeitwert von 7,6. Allerdings hat es mich damals so erschreckt, dass ich seitdem einfach zu vorsichtig Insulin spritze, da ich nicht noch einmal in eine solche Situation kommen möchte. Beides kann nämlich schwerwiegende Folgen haben. Die Unterzuckerung führt in eine Art Schockzustand und dadurch, wenn nicht rechtzeitig Hilfe kommt, zwangsläufig zum Tod. Während die Überzuckerung lang- und mittelfristig zu Schäden in den Organen führt, welche ebenfalls zum Tode führen kann, bzw. zumindest ein großes Stück an Lebensqualität nimmt. Das Problem bei einer Überzuckerung ist auch, dass man sie nicht bemerkt meist erst reagieren kann, wenn es fast schon zu spät ist. Am besten wäre, wie fast immer, die gesunde Mitte. Nur die scheine ich einfach nicht zu finden. Immer wieder falle ich von einem Extrem ins andere. So langsam muss ich es aber hinbekommen, sonst ist es spätestens in 10 Jahren zu spät. Wie Ihr seht, weiß ich das alles und bekomme es trotzdem nicht hin, weil ich entweder nicht will oder mich einfach nicht disziplinieren kann. Jetzt gerade hat es mich so geschockt, dass es funktioniert und meine Blutzuckerwerte so langsam in den Normalbereich wandern. Aber wie sieht es in ein paar Wochen oder Monaten aus? Ich weiß schon jetzt, dass es mir dann schon wieder egal sein wird.

Aber hoffen wir einfach mal das beste und drückt mir die Daumen, dass ich es dieses mal vielleicht sogar schaffe. Denkt an mich, vielleicht hilft es mir ja ein wenig. Ihr merkt, es macht mir einfach zu schaffen und ich merke wie mich die ganze Situation wieder ziemlich nach unten zieht. Meine Hoffnung besteht darin, dass die zunehmenden sonnigen Tage etwas dagegenwirken. Wir werden einfach sehen, wie es weiter geht.

Auf jeden Fall wünsche ich euch ein paar schöne Tage und wir lesen uns bestimmt bald wieder. So langsam kommt nämlich die Lust auf diesem Blog wieder. Alles Gute!

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