Selbstwertgefühl... Wichtig oder Nicht?

Veröffentlicht am 15. Juli 2022 um 09:38

Ich hoffe ihr hattet alle eine angenehme Woche. Meine ging mal wieder viel zu schnell um. Seitdem ich wieder arbeite habe ich eh das Gefühl, dass die Tage immer schneller vergehen. Kann kaum glauben das wir schon wieder Mitte September haben. Wem geht es da ähnlich? Kann ja nicht der einzige sein dem es so geht!

Heute geht es um ein Thema mit dem ich persönlich immer schon sehr zu kämpfen hatte und auch immer noch habe. Schon während meiner Schulzeit war mein Selbstwertgefühl gegen null. Ich konnte nur schwer für mich einstehen. Ob es unter den Klassenkameraden war oder bei den Lehrern ist in diesem Punkt egal. Ich gehörte irgendwie nie irgendwo dazu und schon damals hatte ich schwer mit meinem Aussehen zu kämpfen. Kinder können halt grausam sein, egal ob zu sich selbst oder zu anderen. So war das damals bei mir.

Später wurde die Situation nur geringfügig besser. Immerhin hatte ich dann mittlerweile eine Clique, die zu mir hielt und in der ich mich auch sehr wohl fühlte, nur hat das für mich selbt nur wenig geholfen. Das größte Problem war das andere Geschlecht, was heißt war es ist bis heute ein Problem. Während andere auf Teufel komm raus flirten konnten, war ich da immer außen vor. Es ist was dran, wenn man sagt man muss zuerst sich selbst lieben, um auch jemand anderen lieben zu können. Ich konnte mich nie wirklich leiden, eine Zeitlang habe ich mich sogar regelrecht gehasst. Wenn man dann noch von anderen hört, dass man nicht erreicht hat und es sowieso nicht wert ist glücklich zu sein, glaubt man das auch irgendwann. Es ging schließlich über 2 Jahrzehnte so. Egal ob es von der Familie ausging oder auch von der eigenen Partnerin.

Erst in den vergangenen 2 Jahren geht es so langsam bergauf mit meinem Selbstwertgefühl. Ich fing damals mit meiner beruflichen Reha aufgrund meiner psychischen Erkrankung an. Habe dort wirklich nette Leute kennengelernt denen es ähnlich wie mir ging und man hat sich gegenseitig unterstützt und aufgebaut. Die Praktika während dieser Zeit haben mit noch zusätzlich motiviert, weil man einfach das Gefühl hat wieder Teil der Gesellschaft zu sein. Ich habe gemerkt das ich gute Arbeit leisten konnte, und es Leute gab, die dieses sogar zu schätzen wussten.

Als ich dann letztes Jahr sogar die Chance, durch einen Personaldienstleister, bekam bei meinem heutigen Arbeitgeber anzufangen. Ging es im Berufsleben immer weiter bergauf. Nach 4 Monaten bekam ich dort schließlich einen Jahresvertrag, kam in ein super Team und bin recht schnell zum Teamvertreter aufgestiegen. Erst am Freitag gab mir mein Teamleiter zu verstehen wie zufrieden er mit mir ist und ich mittlerweile mehr als nur eine feste Größe im Team bin. Ihr glaubt gar nicht wie gut das tut. Ich kann mich nicht erinnern jemals so was gehört zu haben, zumindest nicht zu meiner Person.

Also hat mir die Reha und anschließend die Arbeit mehr gebracht, als die 20 Jahre zuvor. Ich fühle mich wieder als Teil der Gesellschaft und mehr persönlich wie mein Selbstwertgefühl in diesem Bereich um 200 % gestiegen ist.

Nur im Privatleben schaffe ich es einfach nicht. Ich enttäusche weiterhin wegen dem fehlenden Selbstbewusstsein die Leute in meinem Umfeld. Von einer Partnerschaft will ich erst überhaupt nicht anfangen. Habe mich wohl damit abgefunden alleine zu bleiben… Dabei bin ich eigentlich kein so übler Typ? Die Einsamkeit wirft mich leider immer wieder ein Stück zurück… Vor allem am Wochenende. Wem geht es ähnlich?

Das war mal so ein kleiner Bericht über mein wohl größtest Problem. Vielleicht konnte ich euch ja ein wenig Hoffnung geben, dass man auch nach langer Zeit noch an seinem Selbstwertgefühl arbeiten kann. Man darf nur nie aufgeben und immer wieder aufstehen, egal wie stark die Rückschläge sind.

Ansonsten wünsche ich euch jetzt noch eine schöne Woche und ich hoffe wir lesen uns bald mal wieder.

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