
Eigentlich wollte ich ja einen Blog über das Toxische Internet schreiben, aber manchmal kommt es anders als man glaubt. Meine derzeitige psychische Verfassung lässt es gerade nicht so zu mich mit diesem Thema zu befassen. Seit Anfang November hat mich die Depression wieder voll in ihren eiskalten Händen. Na klar, gerade zu dieser Jahreszeit, bin ich es eigentlich schon gewohnt. Aber so schlimm wie jetzt hatte ich es schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Damals gab es aber auch gewisse Gründe, warum ich soweit abgerutscht bin. Sei es die Trennung von meiner damaligen Lebensgefährtin und die damit verbundene räumliche Distanz zu den Kindern, sowie mein Jobverlust. Meine, schon damals bekannte, Depression hat zu der Zeit so einen richtigen Schub bekommen. Ich hatte überhaupt keinen Lebenswillen mehr. Ganz so schlimm ist es jetzt nicht, aber ich stelle alles in Frage, was ich mache. Egal ob es im beruflichen, im privaten, mein Aussehen oder mein Selbstwertgefühl ist. Alles ist gefühlt gerade Kacke. Ich kann mich ja kaum aufraffen überhaupt aufzustehen oder die kleinsten Kleinigkeiten zu erledigen.
Keine Ahnung ob ihr das ein wenig nachvollziehen könnt, oder ob ich mich jetzt nur noch zum Affen mache. Aber selbst auf die Gefahr hin, dass es so sein sollte, ich muss es einfach mal loswerden. Ich überlege ja schon seit Wochen dies endlich mal zu machen, auch wenn ich nicht weiß wie ich mich da ausdrücken soll. Wisst ihr wie Krass genau diese Aussage ist? Schließlich ist es mein Job mich ausdrücken zu können. Nur mal so als Beispiel, ich war ja letztens beruflich in Ländern unterwegs, die schon immer auf meiner Bucketlist standen. Aber hatte ich denn wirklich Spaß in diesen 10 Tagen? Ich glaube nicht so wie es hätte eigentlich sein sollen. Ich habe meinen Job gemacht und es gab auch Tage, die wirklich sehr schön waren. Doch wie war es, als ich wieder zu Hause war? Genau, mein Akku hat schon auf Notstrom geschaltet und weigert sich seitdem auch, sich wieder aufzuladen. Gott sei Dank habe ich einen Arbeitgeber, der ein gewisses Verständnis für meine Situation hat. Es wäre ein Einfaches für ihn mich zu feuern, denn noch bin ich ja in der Probezeit. Außerdem darf ich von zu Hause arbeiten und mir mehr Zeit für meine Projekte nehmen, als es normalerweise üblich ist. Dafür bin ich auch sehr dankbar, auch wenn ich weder weiß womit ich das verdient habe, noch wie ich überhaupt meine Artikel ordentlich erledigen soll.
Hinzu kommt, dass mir Dinge, die mir normalerweise immer sehr viel Spaß gemacht haben, im Moment vollkommen in den Hintergrund gerückt sind. Ich bin zum Beispiel Teil einer tollen Community, aber auch da habe ich mich immer mehr zurückgezogen und ich weiß nicht, wie ich das wieder ändern kann. Denn eins ist auch klar, die Einsamkeit kickt im Moment ziemlich rein. Ist ja kein Wunder, ich habe mich schon vor Jahren immer weiter von Freunden und der Familie entfernt. Großartig Kontakte habe ich, mal abgesehen vom beruflichen, schon ewig nicht mehr und jetzt fällt auch noch die Online Community weg. Ich denke, ich verdiene es wohl einfach so. Möchte ich das ändern? Natürlich, ich weiß derzeit einfach nur nicht wie. Über Weihnachten will ich überhaupt nicht nachdenken. Aber bis dahin sind es ja noch gut zwei Wochen. Jetzt heißt es alles geben, um mich bis zu diesem Zeitpunkt wieder ein wenig hochzuziehen. Auch wenn ich noch nicht weiß wie. Es klingt vielleicht ein wenig komisch, dieser Blog hilft mir dabei ein wenig. Denn dies ist ein kleines Erfolgserlebnis für mich, diesen endlich geschrieben zu haben und das steigert, zumindest ein Müh, mein Selbstwertgefühl. Denn durch dieses überhaupt nicht mehr in die Pötte kommen, wie man bei uns im Ruhrgebiet zu sagen pflegt, hat dieses ziemlich gelitten.
Also wie lautet mein Fazit? Ich bin am Boden, aber noch nicht ganz verloren. Mir fehlt einfach nur der richtige Weg mich wieder nach oben zu ziehen. Natürlich weiß ich auch, wie weinerlich das alles klingt. Aber da sowieso nicht so viele Leute diesen Blog lesen, geht das wohl in Ordnung. Mich würde interessieren, wie ihr mit dieser Jahreszeit umgeht? Jahr für Jahr wird es in meiner Wahrnehmung immer schlimmer. Wobei es auch daran liegen kann, dass wir generell in schwierigen Zeiten leben, ich nenne da nur mal den Krieg und die damit verbundene Inflation. Corona darf man dabei nicht vergessen, auch wenn es in den Medien kaum noch eine Rolle spielt. Das alles kann dazu führen, warum man sich mehr Sorgen macht und sich schlussendlich auch in eine Depression enden. Vielleicht hat das bei mir auch einen kleinen Anteil. Ich habe übrigens auch schon einen Termin bei meiner Therapeutin, falls sich jemand fragt „Warum holt der **** sich keine Hilfe?“ Allerdings ist dieser Termin erst Mitte Februar, also noch ein wenig hin.
Das soll es für jetzt auch erstmal gewesen sein. Ich denke, ich habe mich Emotional nackig genug gemacht. Also dann bis zum nächsten Blog, oder beim nächsten Update zum Thema Depression.
Kommentar hinzufügen
Kommentare