
Nach reifer Überlegung habe ich mich dazu entschieden, meinen Blog doch noch mal zu reaktivieren. Irgendwie gab es diese Überlegung schon länger, aber ich konnte mich bisher nicht dazu aufraffen, es einfach mal wieder in Angriff zu nehmen. Also macht euch darauf gefasst, jetzt wieder öfter von mir zu lesen.
Gerade im letzten viertel Jahr ist so viel passiert, dass es einfach mal wieder raus muss. Es fing alles damit an, dass ich am 29. Januar meine fristlose Kündigung erhalten habe. Ich kann mich immer noch genau daran erinnern, wie ich am Tag vorher ein Termin meines damaligen Teamleiters erhalten habe. Ein Personalgespräch, dessen Grund ich mir einfach nicht vorstellen konnte oder wollte. An dem Tag habe ich noch im Homeoffice gearbeitet, am darauffolgenden war einer der Bürotage von mir. Meine Nachfragen aus welchen Grund es denn dieses Personalgespräch geben wird, wurden von seiner Seite auch nicht beantwortet. Heute weiß ich auch warum, man wollte wohl einfach nicht, dass ich mich auf das Gespräch vorbereiten kann.
Ich ging also schon mit einem mulmigen Gefühl in den Termin. Erst recht als ich dann den Raum betreten habe. Dort saßen dann der Operativer Leiter, mein Teamleiter sowie zwei Personen des Betriebsrates. Telefonisch dabei war der Leider des HR Managements (eine Art übergreifende Personalabteilung mit Sitz in Frankfurt), sowie ein Vertreter der Schwerbehindertenvertretung. Schon da war mir klar, das es wohl keinen positiven Grund für das Gespräch geben wird. So kam es dann auch. Ich wurde damit konfrontiert das es ein grobes Fehlverhalten von mir gegeben habe. Ich solle mich öfters im Jahre 2020 nicht zum rauchen aus gestempelt haben. In diesem Moment fühlte es sich einfach nur so an, als ob mich ein Vorschlaghammer mit voller Wucht getroffen hat. Man hat auf mich eingeredet das ich doch einfach alles zugeben soll. Meine einzige Aussage dazu war, das mir so ein Fehlverhalten nicht bewusst sei. Naja man teilte mir dann mit, dass man es beweisen könne. Man müsse mir eine fristlose Kündigung aussprechen, es sei denn ich gäbe es zu und würde von meiner Seite aus kündigen. Das würde sich dann auch positiv auf mein Arbeitszeugnis auswirken außerdem würde man mich dann den Februar noch bezahlt freistellen. Ich müsse bis zum 1. Februar um 12 Uhr meine Kündigung einreichen und solle mir das Wochenende genau überlegen wie ich mich entscheide. Im Nachhinein ist mir klar warum sie mir das Angebot gemacht haben, es wäre so viel einfacher für meinen Ex Arbeitgeber gewesen. Denn dann müssten Sie keinen Antrag bei der LWL wegen der fristlosen Kündigung stellen, da ich ja eine Schwerbehinderung habe. Außerdem hätte ich dann auch keine Möglichkeit gehabt, irgendwie gerichtlich dagegen vorzugehen. Wahrscheinlich haben Sie mich auch so eingeschätzt, dass ich großen Problemen aus den Weg gehe und das Angebot annehme. Um ehrlich zu sein, war ich damals auch kurz davor direkt meine Kündigung schriftlich einzureichen. Mein „Glück“ in dem Moment war, dass der Betriebsrat zugegen war und auf mich einredete die Frist auszunutzen. Ich nahm dann auch das Angebot an, mit Ihnen im Anschluss noch ein kurzes Gespräch zu führen. Dort wurde mir durch die Blume mitgeteilt das Angebot vielleicht nicht anzunehmen. Denn dann würde mir direkt eine dreimonatige Sperre der Arbeitsagentur drohen und es gäbe für mich keine Möglichkeit eine Klage einzureichen. Dafür bin ich denen heute noch dankbar, so kamen mir doch berechtigte Zweifel, die sich auch bestätigten durch Gespräche, die ich am Wochenende noch führte. Von daher habe ich das Angebot natürlich ausgeschlagen und direkt Kontakt mit Verdi aufgenommen habe.Als deren Mitglied, habe ich nämlich einen Rechtsschutz, den ich auch in Anspruch genommen habe.
In den folgenden Monaten kam es halt dazu, dass verschiedene Klagen eingereicht wurden. Einmal gegen meinen früheren Arbeitgeber, aufgrund der fristlosen Kündigung, dann gegen die LWL, da diese sich, ohne mich anzuhören, dieser zugestimmt haben und gegen die Arbeitsagentur, da diese mir eine dreimonatige Sperre aufgebrummt haben, ebenfalls ohne mich davor anzuhören. Es wird von allen Seiten dem Arbeitgeber geglaubt und ich wurde im Regen stehen gelassen.
Mittlerweile scheint mein früherer Arbeitgeber doch Zweifel an einen Erfolg vor Gericht zu haben. Denn überraschenderweise, standen vor gut 2 Wochen der Operativer Leiter und eine andere Teamleiterin vor meiner Tür und überreichten mir eine zweite ordentliche Kündigung zum 31.07. für den Fall, dass die fristlose Kündigung nicht durchgehen sollte. Tja sie haben wohl nicht mit meinem Anwalt gerechnet, denn gestern bekam ich von Ihm Bescheid, dass auch dagegen geklagt wird, da bei der zweiten Kündigung weder Betriebsrat noch Schwerbehindertenvertretung angehört wurden.
Anfang Juni habe ich jetzt einen Termin zu einer außergerichtlichen Einigung, mal sehen was dabei rauskommt.
Man kann sich jetzt sicherlich gut vorstellen, dass diese ganze Sache auch gesundheitlich, vor allem bei meiner Depression, nicht gerade förderlich ist. Das ganze hat mich doch ziemlich runter gezogen und meine Motivation erreichte doch einen großen Tiefpunkt. Wäre mein bester Freund und ein paar Ex Kollegen nicht gewesen, weiß ich nicht, ob ich das alles so ausgehalten hätte.
Es gab auch für eine kurze Zeit einen kleinen Lichtblick in meinen Leben, nur leider hat sich dieser auch wieder zerschlagen. In letzter Zeit scheint sich alles in Scheiße zu verwandeln, was ich anfasse.
Dieser kleine Lichtblick war die Überlegung, mit meinem besten Freund einen Podcast zu starten, in der wir in ironischer und lustiger Weise über aktuelle Themen reden. Dies hat mich aus dem Loch kurzzeitig wieder raus gezogen und ich ging die Sache voller Elan an. Habe mich darüber informiert welches Equipment benötigt wird. Welche Voraussetzung erfüllt werden müssen um einen Podcast auf den verschieden Plattformen hochzuladen. Habe mich um den Aufbau einer Präsenz in den sozialen Medien gekümmert, habe ein Intro gekauft um auch da auf der sicheren Seite zu sein. Zu guter Letzt habe ich mir dann noch Gedanken darüber gemacht, ein gewisses Alleinstellungsmerkmal für uns zu schaffen. Wie man sich vielleicht schon denken kann, nahm das ganze dann leider ein ziemlich unrühmliches Ende. Wie kann das im Moment auch anders sein?
Nachdem das Equipment ankam, zwei Mikrofone mit Halterungen und einen Mixer zum abmischen, baute ich alles auf. Allerdings als dann der Tag zur Aufnahme kam, stellte sich heraus, dass der Mixer scheinbar fehlerhaft ist, da unsere Stimmen einfach blechern und roboterhaft klangen. Ich gab mir echt Mühe dies noch irgendwie hinzubekommen, allerdings habe ich festgestellt, dass mein Kumpel einfach nur noch genervt war, sodass ich dann auch aufgegeben habe. Seitdem wurde dann auch nicht mehr über den Podcast gesprochen. Er hatte wohl einfach kein Bock mehr. Jetzt sitze ich hier auf der Ausrüstung, die nicht genutzt wird, und weiß nicht ob es überhaupt noch Sinn macht.
Ich werde das gemeinsame Projekt Podcast somit heute wohl endgültig beerdigen. Das wäre halt wirklich was gewesen um mir doch noch einen letzten Sinn in meinen Leben zu geben. Trifft mich wohl härter als ich gedacht hätte, dieses jetzt zu beenden. Werde dann wohl auch gleich alle Seiten, die an diesem Podcast hängen, zu löschen und den Podcasthost zu kündigen.
Ob es eine Chance gibt, diesen Podcast alleine zu machen? Keine Ahnung ob ich dazu in der Lage bin. Das wird die Zeit vielleicht zeigen.
Dies war jetzt ein grober Ausschnitt aus den letzten drei Monaten. Wahrscheinlich habe ich so einiges sogar noch vergessen zu erwähnen. Wenn Ihr irgendwelche Fragen habt, könnt ihr euch gerne bei mir melden. Entweder direkt über die Webseite oder auch gerne unter meiner angegebenen E Mail Adresse.
Hiermit belebe ich meinen Blog wieder und werde wieder regelmäßig meinen Gedanken freien lauf lassen.
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