Freundschaft oder nicht?

Veröffentlicht am 15. Juli 2022 um 09:12

Jetzt, da die WM vorbei ist, komme ich, zumindest für mich, zu einem recht schwierigen Thema. Was bedeuten Freundschaften für euch? Mir bedeuten sie sehr viel, umso enttäuschter bin ich, wenn ich merke das es mein Gegenüber nicht so sieht, oder vielleicht anders sieht als ich.

Ich erzähle euch mal von zwei Beispielen, die ich vor nicht allzu langer Zeit erlebt habe. Einmal geht es um den Bruch einer 20 jährigen Freundschaft und einmal um die Erkenntnis, dass ich scheinbar nicht in den Freundschaftskreis passe und ziemlich schnell ausgetauscht wurde.

Es gab in meinem Leben eine ziemlich wichtige Person, die im wahrsten Sinne des Wortes sogar mein Leben gerettet hat, wofür ich Ihr auch auf ewig Dankbar sein werde. Nur habe ich in den letzten 2 Jahren immer mehr gemerkt, daß wir uns immer mehr auseinander entwickelt haben. Das letzte mal gesehen haben wir uns sogar das letzte mal vor 6 Jahren. Kennt ihr das Gefühl, wenn man sich nur noch als seelischer Mülleimer fühlt, aber vom Rest wird man mehr und mehr ausgeschlossen? So fühle ich mich bei meiner ehemals besten Freundin. Sie wollte immer nur telefonieren und von ihren Problemen, ob es nun die Männer oder Krankheiten sind, erzählen. Aber sich vielleicht mal treffen und die gemeinsame Zeit genießen? Ne, dafür hat sie ja ihre coolen Leute. Hatte schon länger das Gefühl, dass sie sich für mich und meine Depression schämt. Jetzt habe ich die Konsequenzen daraus gezogen und den Kontakt einschlafen lassen. Es gab nie eine Aussprache, gerade das liegt mir eigentlicht noch auf den Herzen. Weiß aber nicht, ob es jemals dazu kommen wird. Wahrscheinlich wird sie diese Zeilen auch niemals lesen.

Mir hat mal ein Psychologe erzählt, wenn es die wegen Menschen schlecht geht, egal wie wichtig sie einem mal waren oder sogar vielleicht noch sind, sollte man sich von Ihnen lieber trennen. Genau das habe ich bei dem Großteil meiner Familie schon gemacht, und leider musste ich das wohl auch bei einem Teil meiner Freunde machen.

Der andere Fall hat sogar indirekt mit der WM zu tun. Ich war bei Freunden eingeladen das WM Spiel gegen Schweden zu schauen. Mir fiel allerdings schon nach kurzer Zeit auf, dass ich mehr und mehr ignoriert wurde. Es ging nur ums saufen. Es gab zwar sporadische Gespräche von mir, aber irgendwie fühlte ich mich nur noch fremd und unerwünscht. Es schien auch fast so das ich direkt ausgetauscht wurde. Ich wurde einfach nur unfassbar traurig und der einzige Weg für mich in diesem Moment war, zu flüchten. Ging nicht anders, wollte nicht vor den anderen anfangen loszuheulen. Natürlich weiß ich selbst das es nicht die feine englische Art von mir war einfach abzuhauen, aber es ging nicht anders. Ich fühle mich einfach überflüssig, ausgetauscht und total einsam unter Leuten. Das macht mir im Moment echt zu schaffen. Keine Ahnung wie ich damit umgehen soll. Habe auch die letzten Tage gemerkt, dass kein großartiger Kontakt gewünscht wird. Ob es an meiner Flucht oder an meinem Verdacht liegt, kein Plan. Auf jeden Fall scheint es jetzt erledigt zu sein, so Traurig das für mich auch ist.

Wie ist es bei euch? Versucht ihr krampfhaft einen Kontakt aufrecht zu erhalten, oder zieht ihr auch mal die Konsequenzen? Ich weiß das es sehr schwer ist aber auf langer Sicht ist es wohl einfach das beste.

Das war für mich wohl bisher das schwierigste was ich bisher geschrieben habe. Selbst jetzt habe ich Pipi in den Augen, wenn ich daran denke.

Ich wünsche euch auf jede fall ein schönes Wochenende und wir lesen uns hoffentlich bald wieder….

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